Wer heute ein Unternehmen gründet, braucht nicht nur eine gute Idee, einen soliden Businessplan und ausreichend Budget für die Finanzierung. Er braucht auch eine eigene Webseite. Und diese Domain braucht einen Namen. Vielen Gründern ist allerdings nicht bewusst, wie entscheidend der Domainname für ihren Erfolg sein kann - in der Folge fällen sie übereilte Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Sinnvoller ist es jedoch, auf dem Weg zum optimalen Domainnamen mit Strategie und gut geplant vorzugehen.
Die Namensfindung nur nebenher mitlaufen zu lassen, stellt sich immer wieder als großer Anfängerfehler heraus, warnt Johannes Herold, Gründer und Geschäftsführer des Domain- und Webhosting-Unternehmens checkdomain aus Lübeck. Denn unpassende Namen können Unternehmungen tatsächlich misslingen lassen - gerade im Internet. Schon allein, weil schwer zu verstehende, Tippfehler-trächtige Domainnamen zu deutlichen Traffic-Verlusten führen.
Erschwert wird die Domainsuche durch den Umstand, dass - gerade in Kombination mit bekannten und entsprechend beliebten Endungen wie .de oder .com - immer weniger gute, einprägsame Adressen frei sind. Ein paar Zahlen illustrieren das eindrucksvoll: Aktuell sind beispielsweise knapp 110 Millionen .com-Domains registriert. Die deutsche Top Level Domain .de kommt auf immerhin rund 15 Millionen.
Die Grundregel lautet: Je einfacher, kürzer und eindeutiger, desto besser ist ein Domainname, so Johannes Herold. Der Domain-Experte rät dazu, Ideen anhand folgender Kriterien zu überprüfen:
Vorsicht ist angebracht bei komplizierten Fremdwörtern oder Kombinationen aus zwei verschiedenen Sprachen à la shoeshop-ciaociao.de. Ebenfalls als problematisch gelten zu viele Bindestriche im Domainnamen. Es sollte nie mehr als ein Bindestrich im Namen auftauchen. Alles andere wirkt erstens unprofessionell und wird zweitens von Suchmaschinen oft schwächer bewertet, warnt Herold.
Die Suche nach einem wirklich guten Domainnamen ist keine Sache, die auf Anhieb und schnell zwischendurch klappt. Wichtig ist, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen und Testläufe mit unterschiedlichsten Zielgruppen einzuplanen. Meistens werden erst einmal Familie, Freunde oder Kollegen gefragt. Das ist okay, reicht aber nicht aus. Denn hier gibt es oft die Tendenz, dass Kritik nur sehr vorsichtig geäußert wird. Und: Familie und Freunde sind nicht zwangsläufig identisch mit der Zielgruppe. Wer sich zum Beispiel an Jugendliche, Mütter von Kleinkindern oder Hobbyköche richtet, sollte ruhig auch deren Meinung einholen.
Entscheidend ist, auf kritische Anmerkungen nicht beleidigt zu reagieren, sondern sie als Motivation zu sehen, eine bessere Lösung zu finden und den Mut zu haben, sich von seiner eigenen Idee zu trennen, rät Johannes Herold.
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