Gerade bei ausgefallenen Domainendungen kann es ratsam sein, bei der Namenswahl für eine neue Internetadresse zweimal nachzudenken: In den USA droht jetzt dem Kunst-Startup art.sy großer Ärger, weil es die syrische TLD verwendet - damit verstößt art.sy möglicherweise gegen Sanktionen, die die USA gegen Syrien verhängt haben, wie das Onlinemagazin slate.com berichtet. Den Betreibern der unter anderem von Eric Schmidt (Google), Jack Dorsey (Twitter) und Peter Thiel (PayPal) finanzierten Plattform drohten deshalb bis zu 250 000 US-Dollar Geldstrafe und Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.
Laut der "Executive Order 13582" sind US-Bürgern jegliche Investments in Syrien untersagt. Das jährliche überweisen der Registrierungsgebühren für eine Domain kann als ein entsprechendes Investment angesehen werden, da die Gebühren an die National Agency for Network Services (NANS) in Syrien gehen. art.sy argumentiert dagegen, dass die Domain 2009 vom Domainhändler marcaria.com erworben wurde und nicht klar gewesen sei, dass die Gebühren nach Syrien gingen. Bei art.sy gab es laut slate.com bisher keinerlei Angaben dazu, ob die Seite ihren Namen ändern werde, um weiteren Ärger zu vermeiden.
.sy ist übrigens nicht die erste Endung, um die es Diskussionen gibt: Im vergangenen Jahr gerieten Seiten in die Kritik, die auf die Domainendung .ly gesetzt hatten - die für .ly gezahlten Gelder gingen an ein Unternehmen, das von einem der Söhne des damaligen lybischen Diktators Muammar al-Gaddaffi geleitet wurde. Unter anderem änderte damals der Linkverkürzer-Service Bitly seine Adresse von bit.ly auf bitly.com.